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Zur Internet-Nutzung allgemein

Nutzungsvoraussetzungen

  • Aktuell sind drei von vier Privathaushalten mit PC-Technologie ausgestattet.9
  • Durch die Kombination der drei Faktoren: (a) vorhandene private internetfähige PC-Technologie, (b) kostengünstige Breitbandanschlüsse und (c) die Bereitschaft der Nutzer diese Technologie auch im privaten Rahmen einzusetzen, konnte sich das Internet als Massenmedium durchsetzen.
  • Es bestehen soziale Nutzungsunterschiede. Frauen sind im Vergleich zu Männern online weniger aktiv. Weiterhin nutzen jüngere Menschen das Internet stärker als ältere. Zudem steigt mit höherem Bildungsgrad in der Regel auch die Internet-Nutzung.

Das Internet hat sich in den letzten zehn Jahren sehr schnell als Massenmedium etabliert. Will man die Entwicklung in Deutschland möglichst objektiv betrachten, so sind insbesondere die ARD/ZDF-Online-Studien10 zu nennen, auf deren Zahlenmaterial ich nachfolgend mehrfach eingehen werde. Die aktuellste repräsentative Studie aus dem Spätsommer 2006 zeigt auf, dass in Deutschland 59,5 Prozent der Bevölkerung das Internet nutzen.11 Im Vergleich dazu lag diese im Jahr 1997 bei 6,5 Prozent. In Millionen Nutzer ausgedrückt erfolgte in dieser Zeit eine Steigerung von 4,1 auf 38,6 Millionen. Hierbei ist insbesondere das Jahr 2003 zu nennen, in dem erstmals mehr als die Hälfte der Erwachsenen das Internet nutzte. In den Folgejahren hat sich die Wachstumsdynamik etwas verringert, trotzdem ist ein stetiger Zuwachs in allen Altersgruppen zu verzeichnen. Insbesondere in der Altersgruppe von 14-19 Jahren ist das Nutzungspotential mit 97% gelegentlicher Onlinenutzung fast vollständig ausgeschöpft. Das Internet ist für viele Menschen zum täglichen Begleiter und Teil des Medienalltags geworden. Lediglich die Altersgruppe ab 60 und älter ist mit 20 Prozent unterdurchschnittlich aktiv.12

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Die ARD/ZDF-Online-Studie stellte zudem fest, dass bei der PC-Technologie zuletzt keine wesentlichen Innovationen erfolgten. Vielmehr ist eine voranschreitende Marktdurchdringung moderner Technik zu verzeichnen. Während sich die Einführungen von Neuerungen bei den Rechnern in Grenzen halten, gewinnen Peripheriegeräte immer mehr an Bedeutung. Hierbei sind USB 2.0-Geräte zum Empfang von digitalen-terrestrischen Fernsehprogrammen sowie Headsets für die Internettelefonie zu nennen.13 Insgesamt kann in Deutschland im internationalen Vergleich von einer guten Ausstattung an PC-Technik in fast allen Bevölkerungsschichten gesprochen werden. Dies führt dazu, dass der durchschnittliche Nutzer aus technischer Sicht für multimediale Online-Anwendungen gewappnet ist. Speziell das moderate Preisniveau, welches unter anderem aus einem starken Konkurrenzdruck auf dem Hardware-Markt resultiert, führte dazu, das die monetären Zugangsschwellen relativ niedrig liegen. So braucht an dieser Stelle kaum noch erwähnt werden, dass mit dem Erwerb eines neuen Rechners die Möglichkeit besteht, sofort und ohne wesentliches Vorwissen das Internet zu nutzen. Soweit dies nicht schon von Händlerseite erfolgt ist, bedarf es lediglich einer Standardinstallation. Auffällig ist, dass die Generation von 50 bis 59 gegenüber den jüngeren Generationen technisch nur noch unwesentlich schlechter ausgestattet ist. Sowohl die PC-Technologie als auch das Internet sind somit 2007 definitiv nicht nur der jüngeren Generation vorbehalten, auch wenn momentan noch signifikante Nutzungsunterschiede vorherrschen. Bei der Online-Nutzung 2006 ist hervorzuheben, dass selbst die Altersgruppe 50-59 mit immerhin 60 Prozent erstmals knapp über dem Gesamtdurchschnitt lag.14 Hier zeigt sich, dass die altersbedingten Unterschiede immer weiter an Bedeutung verlieren. Lediglich die Generation über 60 Jahre weist eine Nutzung auf, die unterhalb des Durchschnitts liegt. Auch hier ist ein weiterer Zuwachs der Nutzung zu erwarten, der sich wie folgt begründen lässt: „Die zentrale Motivation für die Anschaffung eines Internetzugangs ist für die ältere Generation eine Kombination aus sozialem Umfeld, Zeitgeist und medialem Druck [...] viele Senioren [befürchten], ohne Internetkenntnisse nicht mehr mitreden zu können und sozial ausgegrenzt zu werden.15

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Diese stetige Entwicklung lässt auch für die kommenden Jahre vermuten, dass die Online-Nutzung bundesweit weiter steigen wird. Das größte Wachstumspotential liegt hier bei der älteren Generation. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass das Internet in fast allen Generationen sowie sozialen Schichten genutzt wird.

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Der Einsatz des Internets in Unternehmen sowie im Bildungssektor hat dabei wichtige Impulse gegeben, durch die Berührungsängste für die private Nutzung verringert werden konnten. Gerade Berufstätige, sowie Auszubildende und Studenten nutzen das Internet privat und tätigkeitsbezogen.16

Neben der Ausstattung mit moderner PC-Technik ist zudem ein möglichst schneller, sowie zugleich kostengünstiger Zugang für die Ausweitung der Internetnutzung von Bedeutung. Nachdem in den Anfangsjahren die Einwahl über eine analoge Telefonleitung die gängige Variante war eine Internetverbindung herzustellen, verliert diese Art des Zugangs an Bedeutung. So greifen heute immer weniger Nutzer via ISDN-Anschluss oder klassischem Analog-Anschluss auf das Internet zu.17

Wie die beigefügte Tabelle über die Zugangswege zeigt, werden Breitbandanschlüsse, sowie neuerdings auch drahtlose Netzwerke, immer wichtiger. Nachdem sich diese zuerst in Unternehmen durchgesetzt hatten, findet man diese zunehmend auch im privaten Bereich. Computer der neuen Rechnergeneration werden in der Regel mit Ethernetanschluss18 und WLAN-Karte19 ausgeliefert die schnelle Netwerkverbindungen zulassen. Modems, die noch vor Jahresfrist zur Standardausstattung eines Rechners gehörten, sind nur noch selten im Lieferumfang enthalten und somit innerhalb kürzester Zeit nahezu ein technisches Relikt der Online-Anfangsjahre.20 Es ist anzunehmen, dass insbesondere den drahtlosen Netzen die Zukunft gehört, soweit die angebotene Bandbreite mit kabelgebundenen Anschlüssen vergleichbar ist.

Neuerdings ist zudem zu beobachten, dass neben kabelgebundenen Breitbandanschlüssen auch kommerzielle drahtlose Lösungen im urbanen Raum angeboten werden.21 Ob diese WLAN-Angebote künftig kabelgebundene Konkurrenz verdrängen oder die unterschiedlichen Zugangswege nebeneinander existieren werden, wird die Zeit zeigen. Zu vermuten ist, dass aufgrund der meist längerfristigen, vertraglichen Bindungen kaum überstürzte Provider-Wechsel erfolgen werden. Soweit sich das Verhältnis aus angebotener Bandbreite und Preis nicht wesentlich unterscheidet, werden die Nutzer kaum differenzieren, ob dieser nun auf das Internet über einen Fernsehkabelanschluss, einen Telefonanschluss oder einen WLAN-Anbieter zurückgreift.

Betrachtet man die klassischen elektronischen Medien, Radio und Fernsehen, so besteht für die öffentlich-rechtlichen und einige private Programme die Möglichkeit, diese bislang kostenfrei via Antenne oder Satellit zu empfangen.22 Ein kostenfreier Zugang zum Internet ist im privaten Bereich in der Regel nicht möglich. Um einen Internet-Zugang zu realisieren, wird ein kostenpflichtiger Anschluss benötigt. An dieser Stelle lohnt sich ein einen kurzen Blick auf das alternative Projekt freifunk.net zu werfen, welches unter anderem in Leipzig und Berlin ein dezentrales WLAN-Netzwerk aufbaut, das für die Nutzer einen kostenfreien Anschluss zum Internet schafft. So ist es mit Hilfe eines kompatiblen WLAN-Routers insbesondere im Süden der Stadt Leipzig möglich, auf das Internet zuzugreifen. Bezüglich der Bandbreite und der Zuverlässigkeit des Netzes gibt es zwar gewisse Einschränkungen, in der Regel genügt die Qualität des Internetzugangs für einfache Anwendungen wie dem Seiten auf- und E-Mails abrufen. Bemerkenswert ist hierbei, dass sich zur Realisierung des Projektes eine Community gebildet hat, die sich über das Internet organisiert.23 Das dezentrale, drahtlose Netzwerk, welches sich selbst als ein „soziales Experiment“ bezeichnet, nutzt hierbei zur technischen Umsetzung, sowie zur Organisation und Kommunikation ganz selbstverständlich das Internet. So wird hier eine Verbindung aus Open Source, Wikis und Mailinglisten verwendet. Weiterhin gibt es auch regelmäßige offene freifunk-Treffen und ein Radio-Projekt. Dieses Beispiel zeigt, dass eine strikte Differenzierung zwischen virtueller und realer Welt nicht mehr möglich ist.

Nachdem definitiv festzuhalten ist, dass die berufliche und private Online-Nutzung aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken ist, stellt sich die Frage nach den kommenden Entwicklungen. Es ist zu vermuten, dass sich künftig auch Lösungen für eine mobile Online-Nutzung breitenwirksam durchsetzen werden. In diesem Sektor wäre ein weiterer Zuwachs zu erwarten, sobald eine mobile Nutzung an intuitiv bedienbaren Geräte zu vertretbaren Konditionen möglich ist.24 Die Anwendung von Diensten, die unterwegs nützlich sind, wie zum Beispiel der Kartendienstes Google Earth liegt für neueste Mobiltelefongenerationen quasi auf der Hand. Hier erscheint es spannend, mit welchem Erfolg gerade neue mobile Geräte, die den Fokus auch auf eine mobile Onlinenutzung legen, wie zum Beispiel das iphone von apple, eingeführt werden.

9 Presseinformation: Bitkom-Grafik, PC-Ausstattung in Deutschland knackt erstmals 75-Prozent-Marke, 03.01.2007, Download PDF-Dokument via: http://www.bitkom.org, 04.01.2007.
10 In diesem Kapitel beziehe ich mich auf die folgenden zwei Artikel: (1.) Birgit van Eimeren / Beate Frees, Schnelle Zugänge, neue Anwendungen, neue Nutzer? ARD/ZDF-Online-Studie 2006, (2.) Martin Fisch / Christoph Gscheidle, Onliner 2006: Zwischen Breitband und Web 2.0 - Ausstattung und Nutzungsinnovation, Ergebnisse der ARD/ZDF-Online-Studien 1997 bis 2006, Jeweils in: Media Perspektiven 08/2006.
11 Die Studie bezieht sich auf Personen ab 14 Jahren.
12 Das in diesem Abschnitt angeführte Zahlemmaterial bezieht sich auf die folgende Quelle: Birgit van Eimeren / Beate Frees, Schnelle Zugänge, neue Anwendungen, neue Nutzer? ARD/ZDF-Online-Studie 2006, In: Media Perspektiven 08/2006,S.404.
13 Vgl. Martin Fisch / Christoph Gscheidle, Onliner 2006: Zwischen Breitband und Web 2.0 - Ausstattung und Nutzungsinnovation, Ergebnisse der ARD/ZDF-Online-Studien 1997 bis 2006, In: Media Perspektiven 08/2006,S.431.
14 Vgl. Statistik In: Birgit van Eimeren / Beate Frees- Schnelle Zugänge, neue Anwendungen, neue Nutzer? ARD/ZDF-Online-Studie 2006, In: Media Perspektiven 08/2006,S.404.
15 Birgit van Eimeren / Beate Frees- Schnelle Zugänge, neue Anwendungen, neue Nutzer? ARD/ZDF-Online-Studie 2006, In: Media Perspektiven 08/2006,S.405.
16 Vgl. hierzu Grafik auf Seite 10.
17 Vgl. hierzu Grafiken (4) und (5) auf der linken Seite.
18 Zugangsmöglichkeit zu einem lokalen Netzwerk via Netzwerkkabel.
19 Eine WLAN-Karte ermöglicht den Zugang zu einem drahtlosen Netzwerk.
20 Hierbei sei unter anderem beispielhaft das Mac Book von Apple genannt. Während das Vorgängermodell ibook noch ganz selbstverständlich mit einem Modem ausgestattet war, ist dies in den Mac Books, welche im Sommer 2006 eingeführt wurden, nicht mehr enthalten.
21 So wäre zum Beispiel für Leipzig als relevanter kommerzieller Internet-Anbieter Maxx-On Air zu nennen, der mit einer breit angelegten Werbekampagne insbesondere in Stadtgebieten, in denen bislang aus technischen Gründen zeitnah weder von der Telekom noch von Fernsehkabelanbieter Kabel Deutschland oder Primacom ein Breitbandkabelanschluss möglich war, auf dem Markt drängte.
22 An dieser Stelle habe ich die GEZ-Gebühren bewusst nicht berücksichtigt.
23 http://freifunk.net/, letzter Zugriff 15.04.2007.
24 Hier wäre eine Parallele zur Entwicklung der allgemeinen Online-Nutzung zu vermuten. Lässt sich bei der allgemeinen Online-Nutzung die folgende Formel anwenden. (a) Potentielle Nutzer (b), günstige internetfähige Technologie sowie (c) ein günstiger Zugang. Zudem könnte hier hinzukommen, dass sowohl das Internet, als auch das Mobiltelefon selbstverständlich von breiten Bevölkerungsschichten genutzt werden, wobei sich die Nutzergruppen hierbei überschneiden. Es stellt sich daher aus meiner Sicht kaum die Frage, ob sich mobile Onlineangebote durchsetzen werden, sondern wie schnell. Hierbei liegt das entscheidende Moment im für den Nutzer bezahlbaren Mehrwert einer mobilen Nutzung. Diese ist in Ergänzung zur Nutzung am Desktop oder Laptop zu sehen. Hierbei wäre zudem anzumerken, dass an dieser Stelle nicht mehr zwingend zwischen Gerät und Zugang zu differenziert werden muss, da der Erwerb eines subventionierten Gerätes mit der Entscheidung über den Netzanbieter in der Regel zusammen fällt.