Strict Standards: Non-static method OOArticle::getArticleById() should not be called statically, assuming $this from incompatible context in /var/www/web132/html/web2007/redaxo/include/classes/class.article.inc.php(455) : eval()'d code on line 44

Strict Standards: Non-static method OORedaxo::convertGeneratedArray() should not be called statically, assuming $this from incompatible context in /var/www/web132/html/web2007/redaxo/include/classes/class.ooarticle.inc.php on line 41
3

Nutzergenerierte Inhalte in Wikis und Weblogs

Wikis – kollektives Wissensmanagement

Das Wiki der Wikis: Wikipedia

Vor sechs Jahren hätte wohl niemand ernsthaft angenommen, dass ein offenes kollaboratives System insgesamt fünf Millionen Beiträge in 200 Sprachen, oft in erstaunlicher Qualität, produzieren kann. Mittlerweile stellt die Online-Enzyklopädie Wikipedia in vieler Hinsicht das umfassendste Nachschlagewerk der Menschheit dar. Seine Besonderheit besteht im Vergleich zu anderen Enzyklopädien darin, dass Jedermann die Inhalte unter Berücksichtigung der GNU-Lizenz für freie Dokumentation weiter verwenden kann

Nachfolgend werden einige entscheidende Stationen der Wikipedia-Geschichte aufzeigt.34 Am 15. Januar 2001 ist Wikipedia erstmals online. Bereits am 15. März 2001 wird eine deutschsprachige Ausgabe gestartet. Nach der offiziellen Vorstellung am 23. März 2001 beginnt ein zügiges Wachstum, welches sich nach der Indexierung der Seiten durch Google weiter steigert. Wikipedia findet hierbei durch virale Kommunikation und Google-Rankings der einzelnen Beiträge immer mehr Nutzer und Autoren. Weniger als sechs Monate nach der offiziellen Vorstellung überschreitet die englischsprachige Wikipedia am 07. September 2001 die Grenze von 10.000 Artikeln. Die öffentliche Resonanz nimmt weiter zu. Ende September 2002 wird die Software als MediaWiki freigegeben und künftig auf der Open Source Plattform SourceForge35 weiterentwickelt. Zu dieser Zeit umfasst die englischsprachige Wikipedia bereits 50.000 Artikel. Das Jahr 2003 wird unter den Punkten der Konsolidierung und Internationalisierung zusammengefasst. Im Dezember weist die deutschsprachige Seite über 40.000 Artikel auf. Im Jahr 2004 verzeichnet Wikipedia eine immense massenmediale Aufmerksamkeit, die mit einem exponentiellen Wachstum korreliert. Im September erreicht das Online-Lexikon erstmals eine Gesamtzahl von über einer Million Artikel. Die deutschsprachige Ausgabe kann hierbei im Oktober 2004 bereits 150.000 Artikel aufweisen. Am 2. März 2006 verzeichnet die englischsprachige Wikipedia erstmals über eine Million Artikel. Während Deutschland beim Bloggen oftmals als Entwicklungsland gilt, besitzt die Produktion lexikalischer Beiträge eine hohe Beliebtheit. So wurde am 23. November 2006 die Marke von einer halben Million Artikel überschreiten.

An den Artikeln kann viel Lob und Kritik geübt werden. In vieler Hinsicht kann Wikipedia als ein herausragendes Beispiel für die Fähigkeiten offener, sich selbst kontrollierender, Communities angesehen werden. Wikipedia konnte sich dabei weltweit durchsetzen. Es existiert kein vergleichbares, kollaboratives Enzyklopädie-System, welches sich in einem nationalen Rahmen besser entwickelt hat. Dies zeigt, welche Bedeutung auch der Aspekt einer globalen Öffentlichkeit hat, da sich viele in gewisser Hinsicht sicher auch unbewusst auf Wikipedia als gemeinschaftliches freies System des Wissensmanagements geeinigt haben. Sicher sollte an dieser Stelle nicht gleich von einer Weltöffentlichkeit gesprochen werden. Es dürfte künftig sicher sehr spannend sein, zu untersuchen, inwieweit derartige virtuelle Communities dazu führen, dass die Grenzen nationaler Öffentlichkeiten immer mehr verschwimmen.

Weiterhin sind die Inhalte der Online-Enzyklopädie das Ergebnis der Zusammenarbeit vollkommen unterschiedlicher Autoren. Unzählige, unter einander meist unbekannte Autoren tragen gemeinschaftlich Wissen zusammen. Das gute Funktionieren dieser anonymen Zusammenarbeit überrascht. In der Heterogenität und der Vielzahl an Autoren liegt zugleich aber auch eine konzeptionelle Schwäche vieler Beiträge. Problematisch erscheint insbesondere die Länge der Beiträge. Vor allem längere Beiträge besitzen oft einen gewissen Patchwork-Charakter. Sie zeichnen sich selten durch eine durchgängige, geschlossene Qualität aus. So empfiehlt es sich, die Beiträge als das Ergebnis eines kollektiven Brainstormings zu betrachten, welche oft viele verschiedene Gesichtspunkte ansprechen, zugleich allerdings aus unterschiedlichen Sub-Fragestellungen und Kontexten heraus entstanden sind. Der Aspekt, dass jeder etwas schreiben darf, verursacht dabei oft einen „Langen Schwanz“36 der einzelnen Wikipedia-Beiträge, die für Lexikons nicht immer positiv sein müssen. So könnte eine Filterfunktion, die eine Kürzung der Beiträge auf wesentliche Aspekte ermöglicht, eine wichtige Funktion darstellen, die Wikipedia momentan nicht bietet.

34 Hierbei beziehe ich mich insbesondere auf die Wikipedia-Ausführungen zur Geschichte. Der Link zu der aktuellen Version ist: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Geschichte_der_Wikipedia, Zugriff 10.03.2007.Permanentlink: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Geschichte_der_Wikipedia&oldid=29068666.
35 http://sourceforge.net/, letzter Zugriff im Rahmen der Erarbeitung am 14.04.2007.
36 An dieser Stelle möchte ich darauf verweisen, dass Chris Anderson in seinem Buch „The Long Tail“ etwas einseitig die Idee predigt, dass die Ausweitung der Märkte und Inhalte stets positiv zu sehen ist. Die immer weiter fortschreitende Ausweitung der Inhalten stellt zugleich ein wesentliches Problem dar, da diese für die einzelnen Nutzer immer unüberschaubarer werden. Vergleichsquelle: Chris Anderson, The Long Tail- How Endless Choice is Creating Unlimited Demand, Random House Business Books, London, 2006.