30. Jan 2008

Viel ist geschrieben worden über den »New Sound of Berlin«, oder wie sich Alec Empire der oft als »Godfather of Noise« betitelte Meister der Widersprüche einmal mehr neu erfunden hätte. Hat er? Wir bleiben hier abseits der Promotiontexte und Hype versessenen Pop (und auch Indie) -Presse.Es ist festzustellen, das Alec Empire ein neues Album veröffentlicht hat und dieses ist verdammt gut! Reicht fast schon – hinhören JETZT!

Doch noch mal kurz der Reihe nach: Empire wohnt wieder in Berlin, weil entweder London langweilig, zu teuer oder einfach nicht mehr angesagt ist. Andere Möglichkeit wäre noch, mit über dreißig kann Empire in Deutschland nicht mehr zum Militärdienst gerufen werden. Interessante Theorie!

Also back dicken B – neues Leben und neues Label? Letzteres kann bejaht werden: »Eat Your Heart Out« ist ein langer Name für ein Label, aber Empire beweist auch hier sein gespürt für Extravagantes. Dann das neue Album, »The Golden Foretaste of Heaven«, da wird eine ganze Riege Musiker schon vom hören des Namens blas, zu recht!

Nein keine Angst, Alec Empire hat nicht schon wieder die Musik neu erfunden, wie zu DHR bzw. »Atari Teenage Riot« Zeiten, er hat sich diesmal damit begnügt, sie neu zu »Mischen«. Seine Sicht auf die Dinge, die da heißen: Electro, EBM, Techno, Acid und Synthpop ja verdammt ich sagte Synthpop, auch ich musste nachschauen wie das überhaupt geschrieben wird!!!

Was die inhaltliche Revolution angeht ist auch die empirische im »Privaten« angekommen. Love Love Love will tear us apart again … Wenn jetzt aber jemand sagt, dass wäre das erste mal das Empire Liebe thematisiert, der sei an Force Inc. 017 (1992) erinnert, die Alec zusammen mit Ex-Freundin Hanin Elias produzierte, da hieß es schon »There’s No Love In Tekkno« und »I Love Alec«. Ergo, Empire ist mit 35 Jahren schon dabei all seine Styles der letzten 18 Jahre in seine neuen »Megaformel« zu gießen und wir dürfen das Ergebnis hören und uns daran laben. Wermutstropfen dürfte die auf April verschobene Deutschlandtour sein, aber besser spät als nie. Bei Hypes muss man sich beeilen, bei alten Essenzen ist das bekanntlich egal.

eat your heart out records



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