02. Feb 2010

Nachdem es 2 Jahre lang bergauf ging mit den Fördermitteln für die Freie Kulturszene, weist der aktuelle Verwaltungsvorschlag eine Kürzung der kommunalen Zuschüsse für freie Kulturhäuser, Initiativen und Künstler aus.

Damit legt die Verwaltung zum wiederholten Male einen Fördervorschlag vor, der den Stadtratsbeschluss zur schrittweisen Erhöhung der Fördermittel für die Freie Szene Kultur auf 5% vom Kulturetat nicht umsetzt. Die Frage ist, welche  Interessen die Verantwortlichen im Kulturamt eigentlich vertreten, wenn sich jedes Jahr eine Kürzung für die Szene im ersten Verwaltungsvorschlag findet – und diese noch dazu gut versteckt wird.

Eine Besonderheit des Verwaltungsvorschlages ist, dass die reale Kürzung verschleiert und durch Haushaltstricks als Erhöhung dargestellt wird. Was 2008 mit dem Versuch begann, den steigenden Finanzbedarf der stadteigenen DOK-Leipzig GmbH aus dem Topf der Freien Kulturszene zu bedienen (damals ging es um 50.000 €), und sich 2009 fortsetzte mit der Zuordnung des Forum Thomanum zur Freien Szene (60.000 €), findet im Entwurf für 2010 seinen vorläufigen Höhepunkt, indem wiederum das Forum Thomanum der Freien Szene zugeordnet wird und darüber hinaus 6 Einrichtungen mit eigener Haushaltsstelle in die Berechnung einbezogen werden.

Durch diese Haushaltstricks wird die Fördersumme für die Freie Kulturszene um fast 463.000 € hochgeschwindelt. Real ergibt sich jedoch eine Absenkung der Förderung um 1,1% gegenüber dem Vorjahr.

Dies hat eine Stagnation bei der Institutionellen Förderung (+ 2,6%) und einen massiven Abbau der Projektförderung (- 10,5%) zur Folge.

Im Anhang haben wir die Entwicklung der Fördermittel für die Freie Kulturszene seit 2007 dargestellt und die Falschwidmungen im aktuellen Verwaltungsvorschlag kenntlich gemacht.

Wie erste Gespräche mit Leipziger Stadträten zeigten, funktioniert diese Taktik – bisher. Alle wähnten sich auf einem guten Kurs bei der Umsetzung ihres Ratsbeschlusses und waren zutiefst erstaunt, als sie die Fakten hinter dem Vorschlag der Kulturverwaltung erkannten.

Um die Transparenz städtischer Förderpolitik zu erhöhen und zukünftig Verschleierungen –  z.B. durch Falschwidmungen wie im aktuellen Verwaltungsvorschlag – auszuschließen, hat die Initiative Leipzig + Kultur ein Positionspapier erarbeitet, das die Grundlagen und Konsequenzen des Ratsbeschlusses IV/A HP 38.02/08 vom 17.09.2008 zusammenfasst (siehe Anhang).

Wir fordern das Kulturdezernat auf, seinen Verwaltungsvorschlag zur Förderung der Freien Szene Kultur vom 15. Januar 2010 zurückzuziehen und umgehend im Sinne des Ratsbeschlusses IV/A HP 38.02/08 zu überarbeiten.

http://www.fuenf-fuer-leipzig.de/die-zukunftskampagne/aktuelles/vom/datum/2010/02/02/verwaltung-will-2010-bei-freier-kulturszene-kuerzen/

22. Nov 2009

Das UT Connewitz, SchubladenKonsortium & Electric Eclectic laden ein:
EFTERKLANG, JERSEY, EARLY DAY MINERS am Mittwoch den 25.11.2009 /20 Uhr
UT Connewitz/Wolfgang-Heinze-Strasse 12a, Leipzig (Connewitz)

LIVE:

EFTERKLANG (Kopenhagen/Dänemark - Leaf Labels/4AD)

EFTERKLANG zum Dritten! Nach zwei famosen Konzerten im UT Connewitz und Conne Island im letzten Jahr kommen die Dänen im November endlich wieder nach Leipzig. Die Band aus Kopenhagen hat gerade »Performing Parades« veröffentlicht. Dazu wurde ihr Erfolgsalbum »Parades« gemeinsam mit „The Danish National Chamber Orchestra“ in ihrer Heimatstadt Kopenhagen neu eingespielt. Ob nun mit Orchester oder ohne, dass dänische Kollektiv ist ein wahnwitziges Live-Erlebnis. Außerdem dürfte auch das ein oder andere neue Stück zu hören sein, denn 2010 erscheint das nächste reguläre Album beim Kultlabel 4AD. Dabei werden sie ganz sicher neue Wege einschlagen. Das Konzert ist somit auch die letzte Chance, Efterklang in der pompösen »Parades«- Variante zu erleben.

JERSEY (Berlin - Pony Rec/Lok) www.myspace.com/lokmusikjersey

JERSEY geben ihr längst überfälliges Leipzig-Debüt. Während die Dänen die ZuschauerInnen mit ihren Ideen fast erschlagen werden, zeigt das Berliner Quintett, dass großer Pop auch ohne Effekte auskommt - übrigens zu 100 Prozent ohne Hauptstadt-Hype. Alles ist dabei stets raffiniert und auf den Punkt arrangiert, wobei sich Leichtigkeit wie Melancholie, als auch Pop und Elektronik stets umarmen. Jersey besteht aus Mitgliedern von The Notwist, Contriva und Saroos - und dabei ist nur ein Bruchteil der Bands genannt.

EARLY DAY MINERS (Indiana USA -Secretly Canadian) www.myspace.com/earlydayminersband

Die Allstarband EARLY DAY MINERS - um Mastermind Daniel Burton - spielt orchestral-hymnische Indierock-Großartigkeiten in Moll. ´Mit Verweisen zu Cockteau Twins und My Bloody Valentine reihen sich dabei nahtlos in die Riege ihrer Secretly Canadian-Labelmates wie Songs:Ohia oder Anthony & The Johnsons ein. Zum Abschluss sei erwähnt: Early Day Miners sind mit neuem Album „The Treatment“ unterwegs.

DJs zum Einstimmen & Austrinken: GORDON FREY (Borwaerk) & REPEATBEAT (Bleep-Hop)
Wir bitten ausdrücklich darum, den pünktlichen Beginn zu beachten!

26. Jun 2008

Das Minifestival Frequenzcamping geht in neun Tagen in die zweite Runde! Wir freuen uns dabei zu sein, hoffen selbstredend auf gutes Wetter und übermitteln an dieser Stelle natürlich gern die Infos!

Facts//Frequenzcamping 2008:

WANN:
Samstag //05. Juli //ab 14 Uhr
Sonntag //06. Juli // ab 13 Uhr

WO: GfZK-Garten //Karl-Tauchnitz-Str. Ecke Grassistraße


Line-Up:

SA/////14:00//DJ//Roboton /// 15:00 DJ//Sevensol/// 16:00 Live //Waisandgopher ///17:00 DJ //Electrigger ///18:00 //Live//Fakecore Kammer Core ///19:00 //Live//Mod.Civil///20:00//Live //Limousine Rot & EGI Allstars///21:00//DJ //Rentek///22:00//Live//Wasted Acid Youth & Karl-Marx-Stadt///23:00//DJ//Roboton & Wurzel//und//23:00//DJ//Smooth Pilots (café)

SO////13:00//DJ//Kukidenta//14:00//DJ//SK.mize///15:00//Live//33 & Readymedia///16:00//DJ//Repeatbeat///17:00//Live//Pats (A Heart is an Airport) & Orange Dot///18:00//DJ//Resom///19:00//Live//Air Cushion Finish//20:00//Live//Chillin the Do///und //16:00//Live//Weng Holster - The Tapeshow (Café)

INFO:

2006 war es eine wilde Träumerei
2007 wurde die Premiere zum rührenden Erfolg
2008 fällt die Klappe zum zweiten Mal

Willkommen beim *frequenzcamping: Anfang Juli wird sich der Garten der Galerie für Zeitgenössische Kunst wieder für ein Wochenende in einen musizierenden Campingplatz verwandeln. Dabei ist die Versuchsanordnung ganz einfach: kleine Bühne, kleiner Kiosk, eine große Wiese, die auf Zelte wartet und eine geräumige Schublade, die es mit elektronischem Allerlei, musizierend zu füllen gilt: Samplingexperimente, Midi-Eskapaden, Filter-Improvisationen und den Bass immer schön tief.

Ende April haben wir nach Reservierungswünschen für das diesjährige *frequenzcamping gefragt. Es hat keine zehn Stunden gedauert, da kamen auch schon die ersten Rückmeldungen. Das Programm wird bunt und etwas prominenter als 2007. Und dennoch, der offene Charakter ist uns wichtig, denn das *frequenzcamping ist kein Open Air Variante einer Club-Sause.

Die Idee für ein kleines musikalisches Sommercamp kam eher spontan. 2006 setzten wir das *frequenzcafe im Juli kurzer Hand an die frische Luft. Das heißt, es war schwül und wir machten uns keinen Kopf. Schön war es. Nur das Vorzelt vom Wohnwagen hielt dem Gewitter nicht stand. Verliebt hatten wir uns trotzdem. 2007 dann die Premiere. Anfang Mai war da noch nicht einmal klar, ob überhaupt jemand zusagen würde. Die POPUP spielte uns aber in die Taschen. Nach einem Rundgang über die Messe, hatten wir einen, mit Telefonnummern voll gekritzelte Zettel und die Dinge fügten sich. 20 Musiker standen am Ende auf der Bühne und präsentierten über zwei Tage ihre Sicht auf das elektronische Genre. Leipziger Musiker und DJs, die das musikalische Ehrenamt zur
umarmenden Geste werden ließen. Szene übergreifend. Leidenschaftlich.

Das *frequenzcamping ist, wie auch schon das monatlich stattfindende *frequenzcafe, eine non-profit Veranstaltung. Eine Plattform, die jedem offen steht, der sich an den unterschiedlichen Spielarten von elektronischer Musik interessiert zeigt. Als Musiker, DJane, Zuhörer. Eine unkomplizierter Treffpunkt, in dem sich die Musik von der schnöden Rolle der Hintergrundbeschallung befreit und sich frech in
den Vordergrund drängt. Nicht aufdringlich. Aber bestimmt.

Wir halten für Euch einen Platz frei:
Am 5. Juli und 6. Juli 2008.
*frequenzcamping

http://www.myspace.com/frequenzcamping

15. Mai 2008

Liebe Zielgruppe,
wir freuen uns sehr als ELECTRIC ECLECTIC (Bleep-Hop + Fakecore-Show) am 23.05.2008 zwei außergewöhnliche Acts - gemeinsam mit dem Schubladenkonsortium und UT Connewitz - präsentieren zu können und bitten Sie daher um zahlreichen Erscheinen.

WHY? bieten eine brilliante Fusion aus HipHop, Country, Folk und Indie. Als Support wird der in Berlin gestrandete BLEUBIRD aus Montreal schräge HipHop-Töne anstimmen. Das DJ-Rahmenprogramm werden die Goldmunds aus Berlin übernehmen.

Danke für ihre Aufmerksamkeit!
Electric-Eclectic (BLEEP-HOP + FAKECORE-SHOW)


(1)
Das UT Connewitz, SchubladenKonsortium & Electric Eclectic laden ein:
WHY? (anticon, tomlab/us), BLEUBIRD (endemik/can), DJS: Die GOLDMUNDS (Berlin)
am Freitag ,den 23. Mai 2008 20 Uhr
im UT Connewitz/ Wolfgang-Heinze-Strasse 12a, Leipzig (Connewitz)


(2)
WHY?

Nicht allgemein bekannt ist, dass Yoni Wolf, der aus Cincinatti, Ohio stammend nicht nur der Kopf des psychedlischen, Folk-Pop Kollektivs WHY? darstellt, sondern dass er darüber hinaus mit seinen ausgeprägten Fähigkeiten längst einigen Wirbel verursacht hat. Yoni Wolf war in jungen Jahren Mitbegründer des experimentellen Labelkollektivs Anticon und hat als Mitglied von cLOUDDEAD (zusammen mit Subtle Frontman Dose One und DJ/Producer Odd Nosdam) bereits breite Anerkennung bei Kritik und Publikum gefunden. Ihr wachsendes Vermächtnis, das nicht zuletzt im Vorgängeralbum “Elephant Eyelash” begründet liegt (eines der meistbesprochenen independent Alben des Jahres 2005), führen Yoni Wolf und seine WHY? Bandkollegen mit ihrer bis dato kritischsten und zugleich schlüssigsten Veröffentlichung weiter. “Alopecia” ist eine Sammlung harter Reime, die Yoni Wolf mit einem unbeugsamen Lächeln vorträgt, als Lebenslustiger, der erst verachtet und dann wiedergeboren wurde: kleine Selbstmorde, werden in Form von Gedichten über dichte musikalische Arbeiten gesungen. Seine kleinen Weisheiten über die Höhen und Tiefen des Alltags, wurden in Aborten niedergeschrieben und jetzt in die Welt geschickt. Yoni Wolfs tiefsinnige Lyrik ist wirklich eigensinning und seine Band spielt die dazu passende, versponnene, dunkle und expressive Musik. Für die Aufnahmen zu “Alopecia” hat sich das Trio WHY? (Yoni Wolf, sein Bruder Josiah und der Langzeit Kollaborateur Doug McDiarmid) zwei weitere Mitstreiter ins Boot geholt: Andrew Broder und Mark Erickson, die als Art-Rock Pioniere Fog bei Lex Records/Ninja Tune unter Vertrag sind. Die Aufnahmen fanden zu einem Grossteil in Minneapolis statt, was den 14 Songs dieses Albums eine gewisse Dringlichkeit verleiht, die auf bisherigen WHY? Veröffentlichungen fehlt. Von der hymnischen ersten Single “The Hollows” bis zum trockenen Rapsong “By Torpedo or Crohn’s”, schafft es die Band durchgängig die Grenzen ihres Sounds zu sprengen und extrem virtuos mit Stimmungen und Texturen zu spielen. Kein Thema und keine musikalische Idee ist hier Tabu und dennoch lassen sich die Geheimnisse von “Alopecia” leicht vermitteln und der Hörer wird geradezu dazu eingeladen, sich in der Entschlüsselung des Rätsels zu verlieren. Als Kind taggte Yoni Wolf die Strassen von Ohio mit der simplen und kryptischen Botschaft “WHY?”. Mit “Alopecia” scheint er diese Frage beantwortet zu haben.


WHY? For what? Which reason, cause or purpose? What unnamed goal?

In abstract, WHY? is the process of adapting to the somehow simple business of existing. WHY? is the searching for something clearly unreachable, with hopes of finding small significance along the way. The attempt to understand what’s really going on by observing, neither by telescope nor microscope, but by naked eye, the intimate details in the most mundane of life’s happenings. The attempt to describe the gist of the feeling of the tiniest modicum of The Great Universal Unutterable Joke we are all always not laughing at—except when we are. WHY? is living out the set-up of that old gag over and over, until we finally reach a punch-line. Or we die and we don’t.

WHY? is, most often, a trio of handsome Midwestern men with a shared past, present and future. Today, they fiddle around with skins, strings and bells through microphones attached to tape, presenting their “findings” to the waiting world. In an earlier decade they were all born in Cincinnati. And in the time in between, much did happen. Yoni Wolf, for instance, grew up the second son to an art book editor and a rabbi. He got his start recording bad poems and sloppy beats on the family synagogue’s forgotten 4-track. In junior high he discovered hip-hop; in art school he learned how to drop out. His brother Josiah played drums at worship service as a tot, dominated Concert Band as a teen, and fell in love with the compositions of Thelonious Monk on his way to University of Cincinnati’s music conservatory. Doug McDiarmid would eventually get expelled from UoC for carrying a stun gun, but was first conceived by two French teachers and taught piano while in kindergarten. He went to high school with the Wolfs, where he played in Steve Miller cover bands. In various permutations together and with other now-notables (Dose One, Odd Nosdam, Mr. Dibbs, Slug), these three created and/or contributed to a number of freewheeling rap and lo-fi bedroom-rock related projects, some still unexcavated: Miss Ohio’s Nameless, Apogee, Greenthink, Reaching Quiet, and the now seminal cLOUDDEAD. Their wildest dreams were achieved when they relocated to the West to make pop-inflected psychedelic folk-hop.

Yoni was the first to make the move. For four years, two EPs and one color-drenched album (2003’s Oaklandazulasylum), WHY? was his alone. He honed his trademark delivery—that sickly sweet, half-rapped, singsong-suicide style—shined up his wry, picturesque poetry on life, love and self, and developed a clip-and-collage composition aesthetic using keyboards, toys, guitars, samplers and anything worth banging on. When Doug and Josiah joined Yoni in Oakland, they brought a hoard of instruments and the ability to wail on every last one of them. By chops and imagination, WHY? grew into a thing of flesh, bones and fully fledged songs. In 2005, the band released Elephant Eyelash, and suddenly that once tenuous future seemed solid. Critics swooned; ladies lauded; WHY? did not rest. They toured (with Silver Jews, Yo La Tengo, and Islands). They collaborated (with Danielson, Department of Eagles, and Subtle; Yoni made Hymie’s Basement with Fog’s Andrew Broder). They put out yet more music (the Rubber Traits EP and “Dumb Hummer” 7-inch).

Links
http://www.tomlab.de
http://www.myspace.com/whyanticon


(3)
BLEUBIRD (CANADA/GERMANY, Montreal/Berlin)

In this age of war, confusion, and numbness, Bleubird comes barging in unhindered and unannounced. Flying the flags of rebellion, honesty, and self-expression, his music is the reflection of a life lived within the struggle; the soundtrack of an artist attempting to swim against the current without drowning or shedding his integrity. “Masked beneath the oddities, Bleubird’s true self becomes evident. He is a man on a musical mission who has sacrificed relationships and stability, loves his family, fears for his country’s demise, and refers to God as ’she’.” Sonya Tomlinson (Portland Phoenix)

Performing with intensity and passion bird continues to tour the United States, Canada, and Europe with his eyes set on Japan and Australia for the upcoming year. This show is forever on the road, only stopping home in Montréal to record and work a grip of odd jobs like a professional factotum. Drawing inspiration from diverse life experiences and a solid work ethic, seeking to challenge and entertain audiences and minds of all types.

He is driven by progressive sounds and ideas, and a need to make a difference; working both with sample based and live musicians from around the world to continue pushing the music in new directions. Bleubird is a rapper, but think Abbie Hoffman meets Jello Biafra meets Propaghandi…rapping, respecting tradition but shrugging off it’s limitations, betraying with a kiss. A provocative spectacle of humor and social commentary smashed together into a sloppy package of finesse and undeniable energy. Buy this car, support post rap.

members : Bleubird - microphones


http://www.bleubird.org
http://www.endemikmusic.com

24. Okt 2007

Morgen ist es soweit. Die digitale Musik löst sich mit einer relevanten Scheibe vom Tonträgermarkt und den bewährten Promomechanismen. Wer jetzt auf das Stars-MP3-Release verweisen will, welches dies vermeindlich vorweg nahm, dem sei gesagt: tolle Musik, aber doch nur HeldInnen der Nische. Thom Yorke&Co sind mit In Rainbows definitiv ein anderes Kaliber. Stars lassen sich daher als charmante VorbotInnen bezeichnen. Die Radiohead-User(=Fans) dürfen fortan den MP3-Preis selbst bestimmen und kein Journalisten-Fuzzie , zu denen ich mich ja auch zähle, bekommt vorab den Tonträger in den …. geschoben.

Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Auch wenn Radiohead damit keine allzu offensichtliche Fan-Abzocke wie der werte Blixa Bargeld & Co. auf http://neubauten.org/ betreiben, mag dies durchaus ein lukrativer Geschäftsgedanke sein. Sollte das Album gut sein, was Radiohead ohne weiteres zuzutrauen ist, wird der werte Fan auch pünktlich zum Nikolaus die Luxus-Box (Luxus > in Ausstattung und Preis!) erwerben und vorab vielleicht auch einen Batzen für die MP3-Version blechen, obwohl es im Box-Set sowieso schon drinne ist. Die Band hat damit definitiv alle seriösen Vertriebskanäle unter Kontrolle und plädiert nicht unklug auf das Downloader-Gewissen der geliebten Fans, was der einzige Knackpunkt am Goldesel der Gewinnmaximierung sein könnte.

Mitverdienen werden diesmal weder Zwischenhändlerketten und schon gar kein Musikkonzern, der mit dem Radiohead-Verkaufserlösen vielleicht scheussliche Retorten-Musikanten fördert. Ein paar Ausnahmen bleiben unüberwindbar, denn die werten Banken (Kreditkartengebühren etc.) sind doch bei jeder Transaktion dabei.

Ein Verkaufsrenner, der einen unabhängigen Plattenladen übers Weihnachtsgeschäft ins nächste Jahr rettet, wird damit In Rainbows allerdings auch nicht. Wer 2007 groß und erfolgreich ist, was Radiohead von sich berechtigt behaupten dürfen, kann sich sowas leisten, aber der Rest der vermeintlichen Indiewelt muss sich weiterhin auf Teufel-komm-raus als Label/Band/KünstlerIn 3.0 selbst vermarkten. Die Letzten beissen also mal wieder die Hunde oder gar die Ratten. Wer verliert und wer gewinnt?

Radiohead sind jedenfalls fein raus, bleiben sicher großartige Künstler und zeigen dabei, dass sie als Geschäftsmänner auch nicht von schlechten Eltern sind.

Hier übrigens die offiziellen Infos zur Box (inkl. Vinyl u.u.u.)

DISCBOX
THIS CONSISTS OF THE NEW ALBUM, IN RAINBOWS, ON CD AND ON 2 X 12 INCH HEAVYWEIGHT VINYL RECORDS. A SECOND, ENHANCED CD CONTAINS MORE NEW SONGS, ALONG WITH DIGITAL PHOTOGRAPHS AND ARTWORK. THE DISCBOX ALSO INCLUDES ARTWORK AND LYRIC BOOKLETS. ALL ARE ENCASED IN A HARDBACK BOOK AND SLIPCASE.

THE ALBUM DOWNLOAD AUTOMATICALLY COMES WITH THIS PACK. YOU CAN DOWNLOAD THE FILE DIGITALLY FROM THE 10TH OCTOBER 2007.

DISCBOXES ARE BEING MADE TO ORDER AND ARE PRICED AT £40.00 INCLUDING POSTAGE. SHIPPING WILL BEGIN ON OR BEFORE 3RD DECEMBER 2007.

mehr unter:
http://www.radiohead.com/deadairspace/

PS: Die 160er MP3_Qualität stinkt durchaus und legitimiert dabei sogar den unredlichen FREE-Download, denn alles unter 192 ist keine Musik (: und Kreditkarten stinken sowieso!