Für die vielen Fans ist es sowieso ein Pflichttermin, deshalb aber für andere keinen Gedanken wert? Dem muss entschieden widersprochen werden!
Dazu ist gar keine Lobhudelei auf den King of Independent nötig, lässt man die Fakten des Jahres 2007 sprechen. Nachdem 2006 in Zeichen der Aufarbeitung des eigenen Œuvres stand, den Re-releases drei klassischer Boa Alben mit Bonusmaterials und der dazugehörigen Nostalgietour, trat Boa anno 2007 völlig frisch in Erscheinung. Zu nennen sind da die Aktivitäten um das aktuelle, im August erschiene Album »Faking to Blend In«. Die Single »On Tuesdays I’m not as young« und das dazugehörige Video vom Berliner Videokünstler Phillip Geist hätten ein Radiohit werden können, aber die mediale Überpräsenz redundanter Durchschnittsmusik verhinderte wie so oft die nötige Durchschlagskraft. Die zum Album gehörende Herbsttour darf man als Erfolg werten: Auf 16 Konzerten, in ganz Deutschland, erlebte das Publikum einen gutgelaunten Phillip Boa und einen spielfreudigen Voodooclub. Dass es die letzten Jahre keine Änderungen im Line-up gab, scheint Früchte zu tragen. Der geneigte Eckensteher beobachtet zudem ein wieder mit Frischfleisch angereichertes Publikum, was für die Stimmung in den ersten Reihen der mittlerweile Rückenschmerz geplagten Altfans sehr zuträglich ist. Zudem bemühte Boa sein Wissen als Herausgeber und brachte die Vinyl-Version des Albums, wie schon bei den beiden vorhergegangenen, selber heraus. Das zeigt auch die Kontinuität bei Boa, der schon in den 80er Jahren mit seinem Label Constrictor der Plattenindustrie ein Schnäppchen schlug. Wenn sich also heute Bands wie Radiohead medienwirksam für einen physikalischen Tonträger stark machen, sollte das also eigentlich kaum jemanden vom Hocker reißen. Wenn Bands heute zum D.I.Y. (do It yourself) greifen, dürfte das daher mehr ein wirtschaftliches Muss, als eine »Independent« Haltung sein.
Doch der geneigte Hörer soll ja deswegen nicht verzagen! Denn es gibt am 25., 26. und 27. Dezember wieder die Möglichkeit, einen der einflussreichsten Independentmusiker Deutschlands zu erleben, so als wäre er einfach nur auf Tour mit einem neuen Album. Die eifrigen Edelfans haben Ihre Karten schon und wissen: es wird abermals ein Feuerwerk der besten neuen und alten Hits geben. Angefangen vom ewigen »Container Love« oder dem Manifest »Kill your Idols« bis hin zu »Burn all the Flags« oder eben »On Tuesday I’m not as young« . Gespannt darf man auch auf eventuelle Coverversionen sein, denn so etwas gibt es bei Boa nun wirklich nur zu Weihnachten. Damit es über die drei Tage auch nicht langweilig wird, dürften sich die Leipziger von: Mad X-Ray (25.12.), The Galan Pixs (26.12.) und Napoleon (27.12.) einen Abend mit dem Label »Vorband von Phillip Boa« veredeln.
A.Dreyhaupt 21.12.2007
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Das erste Konzert ist vorbei und was soll ich sagen, es war grossartig! Als Coverversion gab es Sunday Morning von The Velvet Underground zu hören!
A.Dreyhupt 26.12.2007