14. Apr 2009

na wenn das nix is…

http://www.uni-leipzig.de/sonntag/

26. April, 14 Uhr
Geschwister-Scholl-Haus
Ritterstraße 8–10

Wir leben in einer Welt der Daten und Werte, der Evaluationen und Erhebungen.
Es wird gezählt und gemessen, gewertet und geurteilt. Die Statistik regiert und
PISA ist überall. Mit einem Wort: Es herrscht eine massive Nachfrage nach Normalität.

Aber:
Was ist «normal»? Wie wird Normalität produziert? Wer oder was bestimmt Normalität?
Gleichzeitig greift ein Unbehagen um sich. «Das ist nicht normal!» Wie oft geht uns dieser
Satz über die Lippen, zumal in diesen Zeiten. Die bisherigen Normalitäten sind in eine tiefe
Krise geraten. Denormalisierung steht auf der Tagesordnung, mit unabsehbaren politischen
Folgen. Wo liegen daher die Grenzen von Normalität? Wann ist Zeit für Anormalität?
Diese Fragen beschreiben das Arbeitsfeld von Jürgen Link. Seine 1996 erschienene Studie «Versuch
über den Normalismus» gilt schon heute als Standardwerk. Sie liefert eine erste historische
und systematische Untersuchung der «Normalität», die ein unverzichtbares Element moderner
Gesellschaften darstellt.

Prof. Dr. Jürgen Link hat an den Universitäten Bochum und Dortmund Literaturwissenschaft und
Diskurstheorie gelehrt. Er hat neben großen Monographien zu Brecht und Hölderlin zahlreiche Arbeiten
zur Literatursoziologie, Diskurstheorie und politischen Analytik der Gegenwart vorgelegt. Jürgen Link ist seit 1983 Herausgeber der «kultuRRevolution – Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie
». Er ist einer der bekanntesten Interpreten Michel Foucaults im deutschsprachigen Raum.
Jüngst ist sein erster Roman erschienen: «Bangemachen gilt nicht. Auf der Suche nach der Roten Ruhr-Armee».

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